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eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Bergen, Höhenzügen und Hochebenen,
welche, da sie eine absolute Höhe von 5000' nicht übersteigen, zum Mittel-
gcbirgsland gerechnet werden müssen.
2. Das deutsche Mittelgcbirgsland umfaßt einen Flächenraum von 5500
D.-M. und zerfällt in 3 Theile: 1) in das Plateau von Deutschland;
2) in das herchnische Bergspstem; 3) in das niederrheinische Schiesergebirge.
A. Das Plateau von Deutschland
ist eine wellenförmige, von drei Bergzügen durchzogene Hochebene. Diese
drei Bergzüge zerfallen nach ihrer Lage in einen westlichen, mittleren und
östlichen.
Der westliche Bergzug des Plateaus von Deutschland beginnt am Mittel-
lauf des Rheins, da,- wo er unterhalb Basel die westliche Richtung mit einer
nach Norden gerichteten vertauscht, und zieht sich längs des rechten Rhein-
ufers nach dem Neckar, Main, links der Fulda bis zur Werra und Diemel.
Er zerfällt in 7 Glieder:
1) der Schwarzwald mit dem Feldberg 46oo (bis 49o N. B.);
2) das Neckargebirge zwischen dem Schwarz- und Odenwald;
3) der Odenwald mit dem Melibocus und Katzenbuckel 2180';
4) der Spessart in der untern großen Kniebeugung des Mains;
5) der Vogelsberg zwischen Kinzig und Lahn unter ol1^0 N. B.;
6) das Rhöngebirg mit dem 2900' hohen Kreuzberg;
7) das hessische Hügelland mit dem Habichtswald und Meißner, 2350'.
Der mittlere Bcrgzug beginnt schon in der Kniebeugung der Rhone,
nachdem sie den Genfer See verlassen hat, wird vom Rhein später durch-
brochen, und endet nördlich der Altmühl am Main. Dieser Bergzug ist
der aus splitterigem Kalk bestehende, an Höhlen und Zerklüftungen überaus
reiche Iura. Er zerfällt nach den Landschaften, welche er durchzieht, in
drei Theile:
1) in den schweizerischen Iura zwischen Rhone und Rhein;
2) in den schwäbischen Iura zwischen Rhein und Altmühl;
3) in den fränkischen Iura zwischen Altmühl und Main.
Am bedeutendsten tritt der schweizerische Jura hervor, welcher aus einer
großen Menge paralleler Bergzüge, besteht, von denen einige die Höhe von
6000' erreichen. Der schwäbische Iura wird gewöhnlich mit dem Namen
rauhe Alp belegt; sie ist nicht hoch und gestattet der Württembergischen
Staatseisenbahn schon seit 1850 einen bequemen Uebergang. Die höchsten
Punkte, der Schafberg, Plattenberg, der Hohenzollern und der Hohenstaufen,
erheben sich von 2100 bis 3100'. Der fränkische Iura oder der fränkische
Landrücken erhebt sich nur wenig über die umliegenden Hochebenen.
Der östliche Bergzug des Plateaus von Deutschland begreift den Böhmer
Wald mit seinen Fortsetzungen, dem mährisch-böhmischen Grenzgebirge und
dem bairischen Walde zwischen dem Regen und der Donau, in sich. Seine
höchste Spitze ist der große Arber (4500').
Durch diese drei Bergzüge wird das Plateau von Deutschland in drei
Tcrassen zerlegt:
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Deutschland Rheins Basel Rhein- Main Fulda Werra Schwarzwald Odenwald Odenwald Melibocus Mains Rhöngebirg Kreuzberg Rhein Main Rhein Rhein Altmühl Main Schafberg Plattenberg Deutschland Donau Deutschland
164
gebirge des siebenbürgischen Plateaus ist ohne Paß und ohne Flußdurckbruch?
27. Welche Gebirge schließen die obernngarische Tiefebene ein? 28. Welche
die mittelrheinische? 29. Durch welche Gebirgsausläufer muß sich die Do-
nau vor ihrem Eintritt in die unterungarische Tiefebene durchdrängen?
30. Welcher Theil der Karpathen hat keine Gletscker? 31. Welches Berg-
land liegt südlich der österreichischen Tiefebene? 32. Auf welchem Ufer der
Donau liegt das Marchfeld? 33. Welcher Theil der oberungarifchen Tief-
ebene ist der fruchtbarste? 34. In welchen Ebenen liegen der Platten- und
der Neusiedlersee? 35. Welcher See des niederrheinischen Schiefergebirges
ist vulkanischen Ursprungs? 36. Nach welcher Richtung liegt das Fichtel-
gebirge vom Odenwald, von den transilvanischen Alpen, vom Hundsrück und
vom Harz? 37. Zwischen welchen Länge- und Breitegraden liegt das deutsche,
französische und ungarische Mittelgebirgslande? 38. Welches stnd die berühm-
testen Heilquellen im deutschen Mittelgebirgslande? 39. Wie heißen die be-
rühmtesten Erzgruben und Salzwerke im ungarischen Mittelgebirge? 40. Wel-
cher Strom scheidet das deutsche Mittelgebirge unter dem 32° £). L. von
dem Alpenlande? 41. Wie heißt der höchste Punkt im deutschen Mittel-
gebirge? 42. Welches war die höchste Spitze des Alpenlandes? 43. Welche
Tiefebene dehnt sich aus nördlich vom deutschen Mittelgebirge, welche südlich
vom Alpenlande? 44. Welche Tiefebene unter 25° £). 2. scheidet das deutsche
und französische Mittelgebirgsland?
Zur Wiederholung von 8 43 "und 44. 1. Welches ist das größte, wel-
ches das kleinste Tiefland von Europa? 2. Welche Tiefländer liegen inner-
halb, welche außerhalb des kontinentalen Dreiecks? 3. Wie theilten wir
oben das europäische Hoch- und Tiefland der bequemeren Uebersicht wegen
ab? 4. Welches ist die größte Tiefebene in Europa? 5. Welche andere
Namen legt man der sarmatischen Tiefebene noch bei? 6. Welche Land-
höhen durchziehen diese Ebene? 7. In welche Theile wird durch diese Land-
höhen die sarmatische Tiefebene geschieden? 8. Welcher Theil der sarmati-
schen Tiefebene berührt weder das schwarze noch das nördliche Eismeer?
9. Welche Landhöhe ist die höhere? 10. In welchem Theile der sarmati-
schen Tiefebene währt die Dauer des längsten Tags fast zwei Monate?
11. Wo ist in der sarmatischen Tiefebene ein Wechsel von 4, wo einer von
2 Jahreszeiten? 12. Welche Form der Bodenbeschaffenheit ist auf der
spanischen Halbinsel die vorherrschende? 13. Welches sind die bedeutendsten
Tiefebenen daselbst, und an welchen Flüssen liegen sie? 14. Wie heißen die
beiden umfangreichsten Hochebenen dieser Halbinsel? 15. Welches Grenzge-
birge scheidet sie, und in welche Theile zerfällt dieses selbst? 16. In wel-
chen Zug gehört der Mulhacen, der Maladetta und die Sierra Nevada?
17. Welcher Zug scheidet Frankreich von der iberischen Halbinsel? 18. Wie
heißt die westliche Fortsetzung dieses Zugs? 19. Welcher Theil der pyre-
näischen Halbinsel bringt Südfrüchte hervor? 20. Was ist von dem Klima
der kastilischen Hochebene zu bemerken? 21. Gibt es in Spanien Berge
mit ewigem Schnee? 22. Wie hoch steigt die Schneelinie hinauf in den
Pyrenäen, wie hoch in der Sierra Nevada? Wozu dienen an einigen
Orten die Cisternen? 24. Auf welcher Halbinsel Europa's findet sich ein
thätiger Vulkan vor? 25. Wie heißt derselbe? 26. Gehört er zu dem
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Ortsnamen: Donau Marchfeld Odenwald Europa Europa Nevada Frankreich Spanien Sierra_Nevada
72
Nebenflüssen. Süddeutschland liegt größtentheils hoch über dem Meere, Ulm
und Müucheu 1600'; Freiburg im Breisgau nur 800'.
Schon oben wurden die Gebirge Deutschlands im Zusammenhange
durchgenommen; wir wollen sie bier kurz wiederholen. Bei Basel in der
Kniebeugung des Rheins beginnt der düstere Schwarzwald, dessen höchste
Spitze, der Feldberg (4800'), nach dem Rhein und der Donau blickt.
Zwischen Neckar und Main istader Odenwald, rechts vom Main der
Taunus mit seinen freundlichen Bädern und weinbegrenzten Hügeln; au
ihn schließen sich der rauhere, wildere und ärmere Westerwald mit sei-
nen Hüttenwerken, das schöne Siebengebirge, ferner das Rothhaar-
Gebirge und der H a a r st r a n g an — alle aus der rechten Seite des
Rheins, während aus der linken der Hundsrück, die Eifel, die hohe
Veen und die waldigen Ardennen sich zeigen. An der Duelle der Oder
und Elbe erheben sich die Sudeten mit dem Riesengebirge, links
der Elbe das sächsische Erzgebirge, dessen schönster Theil die sächsische
Schweiz ist, und das Fichtelgebirge, das 4 Flüsse nach 3 Strömen
entsendet, die Nab, den Main, die Saale und Eger. Im Westen folgt
rechts vom Main der Franken- und Thüringer Wald mit seinen
gesegneten Fluren, freundlichen Thälern, gewerbsamen Dörfern und Städten,
der holzreiche Spessart, die arme Rhön, der rauhe Vogelsberg
und im Norden der erzreiche H a r z. Der Teutoburger Wald links
der Weser ist nicht hoch; er verläuft sich in das norddeutsche Tiefland.
Frauken, Schwaben und Baiern zeigen die ausgedehntesten Hochebenen,
au welche sich die schwäbische Alb, der fränkische Jura, sowie der
Böhmer Wald anlehnen.
Deutschland ist vongrößern und kleinern Flüssen wohlbewässert; das
norddeutsche Tiefland und die süddeutsche Hochebene tragen fischreiche Seen.
Selbst jetzt, wo Kunststraßen und Eisenbahnen das deutsche Land nach allen
Richtungen hin durchschneiden, sind schiffbare Flüsse immer noch für den
Verkehr sehr wichtig. Die Holzflößereien z. B. werden nie anders und na-
türlicher betrieben werden, die Zufuhren von Holz, Steinkohlen, Back- und
Bausteinen, Obst und Getreide k. nie billiger geschehen können, als mit
Hülfe der Flußschifffahrt. Außer den 5 Strömen Deutschlands sind noch
sehr viele Küsten- und Nebenflüsse für Dampfschiffe fahrbar, insbesondere
die Maas, die Mosel, der Neckar, der Main, die Hunte, die Ems, der Inn re.
Für Kähne, Flöße oder Holz benutzt man fast alle fließenden Gewässer.
Von den deutschen Seen hat der B o d e n s e e die größte Bedeu-
tung; bereits münden au ihm 3 deutsche und 2 schweizerische Eisenbahnen.
Ueber 20 Dampfschiffe befahren ihn. Auch der Chiemsee in Baiern und
sogar die Hamburger Alster werden von Dampfschiffen befahren. Große
Wichtigkeit hat der Ludwigskanal zwischen Altmühl und Regnitz, weil
er es den Schiffern möglich macht, ohne umzuladen ihre Fracht auf Pasten-
den Booten von Holland nach dem schwarzen Meere zu führen. Andere Ka-
nalverbindungen finden sich zwischen Elbe und Oder und Weichsel. (Ver-
gleiche § 46 und 47.)
Deutschland ist auch in klimatischer Hinsicht das Land der Mitte.
Uiller einem gemäßigten Himmel, unbekannt mit der sengenden Glühhitze des
Südens, wie mit der Erstarrung nordischer Länder, bietet es die größte Ab-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Personennamen: Maas
Extrahierte Ortsnamen: Ulm Freiburg Deutschlands Basel Rheins Schwarzwald Rhein Donau Main Odenwald Main Taunus Westerwald Rheins Main Eger Main Schwaben Baiern Deutschland Deutschlands Main Baiern Holland Deutschland
74
bcn alljährlich für die französische Kavallerie und reilende Artillerie in Hol-
stein, Oldenburg, Hannover und Mecklenburg ausgekauft, während die deutsche
Reiterei sich durch Ankäufe aus Polen, Rußland uitd Ungarn mit Pferden
rekrutirt. Die Bienenzucht wird namentlich in der Lüneburger Haide stark
betrieben; die westfälischen Schinken und Hommerschen Gänse sind beliebte
und gesuchte Handelsartikel geworden. Sächsische und schlesische Wolle stellt
man jetzt über die spanische.
B. Die Deute.
Von den 46 Millionen Menschen, welche Deutschland bewohnen, ge-
hören fts dem germanischen Volksstamme an; diese reden im Norden
die nieder- oder plattdeutsche, im Süden die oberdeutsche Sprache. Die
letztere kommt dem Schrift- oder Hochdeutschen am Nächsten, welche gegen-
tvärtig fast allen Deutschredenden geläufig ist. '/5 der gesammten Bevölkerung
sind Slaven, welche in Pommern, Schlesien, Sachsen, Böhmen und Mäh-
ren wohnen, verschiedene Namen führen und verschiedene slavische Mund-
arten sprechen. Eine halbe Million Juden lebt in den einzelnen Bundesstaateit
zerstreut. 23 Mill. Deutsche bekennen sich zur römisch-katholischen Kirche,
diese bewohnen vorzugsweise den Süden, während die Protestanten mehr dem
Norden angehören und auf 20 Millionen Seelen sich belaufen.
Der deutsche Volkscharakter ist im Norden und Süden des Landes
nicht ganz gleich. Tie Bewohner des Nordens sind stärker, größer und
ruhiger; die des Südens feuriger, energischer und lebhafter. Im Allgemeinen
zeichnet sich der Deutsche durch Ernst, Gründlichkeit, Beharrlichkeit und Ge-
müthlichkeit vor andern Völkern aus. Deutscher Fleiß und deutsche Treue
werden überall anerkannt. Der Teutscken Gelehrftmkeit, Scharfsinn und
Ersindungsgeist haben die wichtigsten Entdeckungen herbeigeführt und dem
Deutschen in allen Landen die gebührende Anerkennung verschafft. Daß die
Deutschen in politischen und kirchlichen Dingen nie einig gewesen, ist eine
traurige Wahrheit. Zu den wichtigsten Erfindungen, welche in Deutschland
gemacht wurden, sind folgende zu zählen: das Lumpenpapier, das Schieß-
pulver, die Buchdruckerkunst, die Erdkugeln oder Globen, die Taschenuhren,
das Spinnrad, die Luftpumpe, die Lithographie re. Die größten Astronomen,
welche zuerst die Bewegung der Erde gelehrt und bewiesen haben, sind
Deutsche gewesen; die meisten Planeten sind von Deutschen entdeckt worden.
Die deutsche Industrie ist in allen Zweigen Vortheilhaft bekannt.
Schlesische, böhmische und westfälische Leinwand ist anerkannt die beste und
solideste; baumwollene und wollene Tücher, Seidenmanufakturen, Eisen- und
Stahlwaaren, Teppiche, Spiegel, chirurgische, mathematische und physikalische
Iitstrumente wandern oft nach Paris und London, um dann als echt fran-
zösische und englische Waaren zu einem recht hohen Preis verkauft und oft
in Deutschland wieder eingeführt zu werden. Tie Klaviere und Flügel von
Wien, Augsburg, Stuttgart, Prag rc., die Violinen und Blasinstrumente
aus Tyrol, Böhmen und Sachsen, die Schwarzwälder Uhren, die Augsbur-
ger, Hanauer und Pforzheimer Gold- und Silberarbeiten haben von je im
In- und Auslande den verdienten Ruf zu behaupten getvußt. Die Gläser
und Fernrohre, welcke gegenwärtig zu Berlin, München und Wien gefertigt
werden, können mit Recht über Alles, was bisher auf diesem Gebiete ge-
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land]]
Extrahierte Personennamen: Ernst
Extrahierte Ortsnamen: Oldenburg Hannover Polen Rußland Ungarn Lüneburger_Haide Deutschland Pommern Schlesien Sachsen Deutschland Paris London Deutschland Wien Augsburg Stuttgart Prag Tyrol Sachsen Berlin München Wien
80
8 59.
Das Königreich Preußen.
Preußen hat unter Kurfürst Friedrich I. 1415 einen kleinen Anfang
genommen; denn Beim Tode dieses ersten seiner Regenten bestand es nur
aus 535 Q.-M. Fast alle nachfolgenden Fürsten haben aber zur Ver-
größerung des Landes beigetragen, bis es endlich jetzr auf 6395,465 Q.-M.
gebracht worden ist. Q.-M. Einwohner.
1865 bestand Preußen aus: .... 1866 kamen hinzu: 5086,750 19,304,843
1) das Königreich Hannover . . 2) das Kurfürstenthum Hessen (nach Abzug kleiner, an Hessen-Darm- 698,722 1,923,492
stadt abgetretener Theile) . . 3) das Herzogthum Nassau, (nach Abzug kleiner, an Hessen-Darm- 172,849 737,283
stadt abgetretener Theile) . . 4) die freie Stadt Frankfurt (nach Abzug eines kleinen, an Hessen- 85,191 466,014
Darmstadt abgetretenen Theiles) 5) die Herzogthümer Schleswig-Hol- 1,588 89,837
stein 320,4 960,996
6) von Baiern 7) vom Großherzogthum Hessen- 10,05 32,976
Dannstadt 19,915 75,102
6395,465 23,590,543
Vor 1866 bestand Preußen zu seinem großen Nachtheile aus einem
östlichen und einem westlichen Theile, die beide durch das Königreich Han-
nover und durch Kurhessen ziemlich weit auseinander gerückt waren. Gegen-
wärtig nimmt es den größten Theil des ganzen nördlichen Deutschlands ein,
wird daher im Norden von der Ost- und Nordsee und Dänemark, im Süden
von dem Großherzogthum Hessen, von Baiern, von den sächsischen Fürsten-
thümern, von dem Königreich Sachsen und von Böhmen, im Osten von
Polen und Rußland, im Westen von den Niederlanden, Belgien und Frank-
reich begrenzt. Innerhalb dieses Gebietes liegen aber noch Mecklenburg,
Oldenburg, Anhalt, Braunschweig, die Lippeschen Fürstenthümer, Waldeck und
Hessen-Darmstadt. Den größeren Theil der Landes erfüllt die norddeutsche
Tiefebene; im Südwesten ist dagegen das rheinische Schiefergebirge, im Süden
das norddeutsche Bergland. Der Boden zeigt sonach mannigfache Bildung
und wird dadurch zur Erzeugung der verschiedenartigsten Producte geeignet.
Getreide aller Art wird in Ueberfluß gewonnen und daher nach anderen
Ländern ausgeführt; ebenso Obst und in den Rheingegenden und im Nassaui-
schen Wein. Der Bergbau liefert Eisen, Kupfer, Blei, Silber, Salz, Braun-
und Steinkohlen, der Ostseestrand den Bernstein. Die Viehzucht nimmt in
vielen Landestheilen eine hervorragende Stelle ein, liefert z. B. in Hannover
vortreffliche Pferde.
Die Industrie ist fast in allen Zweigen in hohem Grade entwickelt.
Die schlesischen und westfälischen Leinwandfabriken und Webereien, welche
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
86
6. Die Provinz Schlesien
(731 Q.-M. und 511,000 Einwohner.)
gehört seit 1742 zu Preußen, und ist eine der bedeutendsten Provinzen durch
seine Fruchtbarkeit, seinen Berg- und Hüttenbau und seine Fabrikthätigkeit.
Besonders ergiebig ist das linke Oderrufer, welches ein großes, fast unun-
terbrochenes Weizenfeld ist. Der südliche Theil ist Gebirgsland; im Riesen-
gebirge sind an 3000 Bauden, eine Art Sennhütten mit Alpenwirthfchaft.
Schlesiens Leinwand, Glas und Tuch sind schon lange berühmt; die schle-
sische und sächsische Wolle wird jetzt der spanischen vorgezogen. Schlesien
wird in die Regierungsbezirke Breslau, Oppeln und Liegnitz eingetheilt.
a. Breslau, zu beiden Seiten der Oder, 165,000 E., Univ., Sitz eines
Fürstbischofs; bedeutende Fabriken und Wollmärkte. Bricg an der
Oder, 13,400 E. Schlachtorte sind Leuthen (1757) und Mollwitz
(1741). Glatz an der Reiße, 12,000 E. Festung. Das Fürsten-
thum Oels am rechten Oder-Ufer gehört der herzoglichen Familie von
Braunschweig.
b. Oppeln an der Oder 10,600 E. Die Oder wird schon bei Ratibor
(13,500 E.) schiffbar. Festungen Kosel und Neiße (19,000 E.) In
Oberschlesien ist bedeutender Bergbau, namentlich um Tarnowitz. Man
zählt 184 Steinkohlen- und 58 Galmeigruben im Distrikt. Unweit
Beuthen liegt die Königshütte, welche jährlich 8000 Centner Eisen und
15,000 Centner Zink liefert.
e. Liegnitz an der Katzbach, 20,000 E. Zwei Stunden davon die Ka-
detten-Schule Wahlstatt, wo 1241 die Tartaren siegten und 1813
„Fürst Blücher von der Wahlstatt" die Franzosen schlug. Glogau ist
eine Festung an der Oder, hat 18,000 E. Griiuberg baut noch Wein,
von welchem Friedrich der Gr. sagte: „Sehr gut! Wohl dem, der ihn nicht
zu kosten braucht." Bedeutende Gewerbthätigkeit haben Sagan, Bunzlau,
Hirsch-erg, Schmiede-erg, und besonders Görlitz, 32,000 E.
7. Die Provinz Westfalen
(367 Q.-M, u. 1,700,000 Einwohner)
gehört zu den Stromgebieten des Rheins, der Ems und der Weser, ist
in ihrem nördlichen Theile Tiefland, und wird im Süden von den
nordöstlichen Ausläufern und Höhenzügen des niederrheinischen Schieserge-
birges erfüllt, namentlich vom Haarstrang und Rothlager-Gebirge, sowie im
nordöstlichen Theil von Verästungen des Wesergebirgs. Die Bewohner ha-
den in ihren Sitten eine merkwürdige Zähigkeit und Vorliebe zum Alten
und Bestehenden. Die Landleute leben gern einzeln auf gesonderten Höfen;
die Hauptorte der Gemeinden umfassen meist nur Kirche, Schule, Krä-
mer und einige wenige Gehöfte. Gewöhnlich sind die Besitzungen mit
lebenden Hecken umzäunt. Die Westfalen sind im Ganzen gutmüthig, derb,
grade, arbeitsam und ausdauernd; ein eigenthümliches Schwarzbrot ist der
bekannte Pumpernickel. Der Ruf ihrer trefflichen Viehzucht ist weit über
die Grenzen des Landes gedrungen, und westfälische Schinken werden im
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Personennamen: Glatz Griiuberg Friedrich Friedrich Sagan
89
10. Frankfurt a. M.
(fast 2 Q.-M. und 91,000 Einwohner)
besteht aus der Stadt und dem Landgebiete. Frankfurt hat 78,500 E.,
treibt bedeutenden Handel, besitzt treffliche Institute für Wissenschaft und
Kunst, so namentlich eine umfangreiche Bibliothek, Senkeubergs uaturhistori-
sches Museum, einen zoologischen Garten, die Städellsche Bildergallerie, im
Römer, wo sonst die Kaiserwahl berathen wurde, die Bildnisse der deutschen
Kaiser und die goldene Bulle Kaiser Karls des Iv. Frankfurt ist Göthes
Geburtsort; sein und Gutenbergs Denkmal stehen in der Stadtallee einan-
der gegenüber. Frankfurt gegenüber liegt Sachscnhausen; auf der dorthin
führenden Brücke steht das Standbild Karls des Großen. Die Umgebung
der Stadt besteht aus vortrefflichen Parkanlagen. Eisenbahnen laufen nach
6 verschiedenen Richtungen.
11a. Die Provinz (Kurfürstenthum) Hessen
(fast 173 Q.-M. und 737,500 Einw)
liegt am Rhöngebirge und Vogelsberg; es endet indem hessischen Hügelland,
dem westlichen Bergzug des Plateaus von Deutschland. Tie Gewässer gehö-
ren zum Stromgebiet des Rheins und der Weser. Die Weser empfängt
durch die Fulda die Eder mit der Schwalm, sowie die Diemel. Die Werra
führt ihr keine bemerkenswerthen Zuflüsse zu. Von den Nebenflüssen des Rheins
aus Kurhesseu sind der Main mit der Kinzig und Nidda, sowie die Lahn
zu erwähnen. Der nördliche Theil ist kalt, unfruchtbar, kornarm, aber reich
an Waldungen und Weiden; im Süden ist mildes Klima, ergiebiger Acker- und
Weinbau, und besonders viel Gewerbthätigkeit in Hanau, welches neben
Kassel die bedeutendste Fabrik- und Handelsstadt der Provinz ist. Sie wurde
vorzugsweise von flüchtigen Wallonen (1597) gehoben; Hanaus Goldwaaren,
Teppiche und Tabake sind gut und gesucht. — Die Hessen gelten als die Nach-
folger der alten Katten, und haben sich den Ruhm der Treue, Tapferkeit
und Genügsamkeit bewahrt. „Wo Hessen und Holländer verderben, kann
Niemand Nahrung erwerben" ist ein altes Sprüchwort, und deutet auf den
Fleiß und die Ausdauer des hessischen Volkes, welches den dürftigen Boden
mancher Gegenden bebaut. Allein schon Tilly ließ den alten Vers nicht gelten:
Im Lande zu Hessen Halls große Berge und nichts zu essen,
Große Krüge und sauren Wein,
Wer wollte gern im Lande zu Hessen sein!
Mit dem Ausdrucke „blinde Hessen" wird die Unerschütterlichkeit und
Ausdauer des Volkes in Leiden und Gefahren bezeichnet.
Kurhessen zerfällt in 4 Provinzen:
1) Nieder Hessen : Kassel an der Fulda, 40,600 E., Hauptstadt ; Wilhelms-
höhe, Schloß mit prächtigem Park, Fontaine, Wasserkünsten. (Der
Herkules oder große Christoph). Rinteln an der Weser liegt in der
Grafschaft Schaumburg. Karlshafen an der Weser bildet den End-
punkt der hessischen Friedrich-Wilhelms-Nordbahn.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Personennamen: Kaiser_Karls Karls Göthes Karls Tilly Christoph)
96
3. Die Provinz Oberhessen
(fast 60 Q.-M. und 225,700 meist evangel. Einwohner)
liegt nördlich vom Main und wird ganz von preußischem Gebiet (Kurhessen,
Nassau) umschlossen. Sie gehört staatlich zum Großherzogthum Hessen.
Siehe § 61.
4. Das Fürstenthum Waldeck
(20^2 Q.-M. und 59,200 evangel. Einwohner)
wird umschlossen von den preußischen Provinzen Westfalen, Kurhessen und
dem Großherzogthum Hessen, und besitzt außerdem noch am Nordostrande
die kleine Grafschaft Pyrmont, ist gebirgig, hat schöne Wälder, Eisen-,
Kupfer-, Blei- und Salzwerke und neben gutem Ackerland treffliche Weiden.
Die wichtigsten Städte sind Corbach, Arolsen und Pyrmont, ein schönes
und besuches Bad.
5. Die Lippe'schen Fürstenthümer
liegen am Teutoburger Wald und Wesergebirge.
1) Kippe-Detmold (20 */2 Q.-M. und 111,500 evangel. E.). Haupt-
ort Detmold, 6200 E. Lemgo und Horn*).
2) Schaumbnrg-Kippe (8 Q.-M. und 31,700 evangel. Einw.) am
Steinhuder Meer. Bückeburg, 4300 E.
6. Das Herzogthum Braunschweig
(67 Q.-M. und 293,500 evangelische Einwohner)
liegt in 5 Stücken getrennt am Harz, oder in dessen Nähe. Die Weser,
Aller, Oker, sowie die Bode, ein linker Zufluß der sächsischen Saale,
durchstießen das Land. Es hat gute Landwirthschaft, lebhaften Handel und
Gewerbfleiß. Hauptstadt ist Braunschweig an der Oker, 45,500 E. Be-
deutende Messen; „die Braunschweiger Mumme." Wolfcnbüttel an der
Oker, 9400 E., (Lessing war dort Bibliothekar). Bei Blankenburg am
Harz sind die häufig besuchten Tropfsteinhöhlen: die Baumanns- und Bicls-
höhle. Bei Lutter am Barenberg siegte Tilly 1627 über den dänischen König.
7. Die Anhaltischen Herzogthümer,
(48'/4 Q.-M. und 193,000 evangelische Einwohner)
nämlich, Anhalt-Dessau, Anhalt-Köthen und Anhalt-Bernburg, sind seit 1863
unter dem Herzog von Anhalt-Dessau vereinigt. Sie sind ganz von der
*) Beim Städtchen Horn befindet sich eine wunderbare Felsgruppe, „die Exter-
steine." Die Felsen sind meist senkrecht gespalten und enthalten thcilweise natür-
liche Kammern. Die höchste Felsenspitze ist 125' hoch. Ueberall bemerkt man
Bogengewölbe mit Bildhauerarbeit, Zimmer, Treppen, Ställe re. Aus einem Re-
lief, welches die Kreuzabnahme Christi darstellt, will man schließen, daß diese Ar-
beit dem 10. Jahrhundert angehört. In der Nähe von Horn ist auch das Winfeld,
wo Hermann, der Cheruskerfürst, die Römer unter Varus 9 n. Chr. vernichtete.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Lessing Tilly Hermann Varus Chr
Extrahierte Ortsnamen: Main Kurhessen Nassau Hessen Westfalen Kurhessen Großherzogthum_Hessen Nordostrande Detmold Lemgo Bückeburg Blankenburg Barenberg Anhalt-Dessau Anhalt-Köthen Anhalt-Bernburg Beim_Städtchen_Horn Christi
19
Innere eines Continents dem Meere näher gebracht. So ist das Herz des
europäischen Continents dem Meere und seinem Handel viel näher genickt,
als dies bei dem Innern von Asien und Afrika der Fall sein kann.
Die zu Europa gehörigen Inseln haben wir schon oben § 32 und 34
aufgeführt.
8 38.
Die senkrechte oder vertikale Gliederung Europas.
A. Allgemeines.
Der Meeresspiegel wird als eine vollkommene Ebene betrachtet, weil
alle feine Theile im Allgemeinen gleichweit vom Mittelpunkt der Erde ab-
stehen (860 Meilen). Das Land aber erhebt sich in der Regel über den
Meeresspiegel, ist also mehr als 860 Meilen vom Mittelpunkt der Erde
entfernt, und diesen Überschuß über 860 Meilen faßt man in den Begriff
der senkrechten Erhebung (vertikale) zusammen. Man kann aber die Erhe-
bung eines Punktes nach zwei verschiedenen Beziehungen darstellen: 1) ent-
weder man gibt seine absolute Höhe an, d. i. seine Erhebung über das
Meer, oder 2) seine relative Höhe, d. i. seine Erhebung über die nächste
Umgebung. So hat der Rigi eine absolute Höhe von 5530' über dem
mittelländischen Meere, und eine relative von 4200' über dem Vierwald-
stätter See.
Betrachtet man die Oberfläche eines Landes, so stellen sich dem Auge
Erhebungen und Senkungen, Erhöhungen und Vertiefungen dar. Der
Theil der Geographie, welcher sich mit den Erhebungen beschäftigt, heißt die
Orographie, d. i. die Beschreibung der Berge. Bei der vertikalen (d. i.
senkrechten) Gestaltung der Erdoberfläche ergeben sich 2 Hauptformen: 1)
Tiefland, was 0' — 600\ 2) Hochland, was mehr als 600' über dem
Meeresspiegel liegt. Eine Landfläche, welche eine gleichmäßige Oberfläche
zeigt, ist eine Ebene. Mannenntsie eine wellenförmige, wenn die Gleich-
förmigkeit der Oberfläche durch unbedeutende Erhebungen hier und da un-
terbrochen wird. Sind aber die Erhebungen zahlreicher und bedeutender,
so nennt man sie Hügelland. Eine Tiefebene liegt 0'—600', eine
Hochebene mehr als 600' über dem Meeresspiegel. Es gibt auch einige
Tiefebenen (z. B. Holland), welche sogar unter dem Meeresspiegel liegen;
diese finden sich entweder im Innern des Landes oder sind, wenn sie an
der Meeresküste liegen, durch Dünen und Deiche, d. h. künstliche Dämme
gegen das einbrechende Meer geschützt. Die Hochebenen sind verschiedener
Art: befinden sie sich auf der Scheitelfläche eines Gebirges, so nennt man
sie Vergebenen; werden sie aber von Randgebirgen eingefaßt und durch diese
von den tieferen Ebenen am Fuße der Gebirge geschieden, so heißen sie
Hochebenen (im engeren Sinne) oder Plateaux, und nehmen sie einen be-
deutenden Flächenraum.ein, Tafelländer. Oesters grenzt eine Hochebene
unmittelbar an eine Tiefebene und ist nur durch ein Randgebirge geschieden,
häufig aber findet ein allmählicher Uebergang vom Tiefland zum Hochland,
statt, welcher durch Stufen oder Terrassen vermittelt wird. Solche Ueber-
gangsflächen nennt man Stufen- oder Terrassenländer.
2
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Afrika Europa Europas Holland
20
Alle Ebenen sind in Bezug auf den Pflanzenwuchs entweder Wüsten
oder Steppen oder Culturebenen. Unter einer Wüste versteht man eine
Landfläche, in welcher kein Pflanzenwuchs gedeiht; ihr Boden besteht aus
Sand oder kleinen Rollkieseln oder Felsgestein; sie sind unkulturfähig und
nicht bewohnt. Fruchtbare und bewässerte Stellen in der Wüste, gleichsam
fruchtbare Inseln im Sandmeere, nennt man Oasen. Steppen nennt man
flache, waldlose Strecken, die mit Gräsern und kleinen Gewächsen aus der
Classe der Dicotyledonen bewachsen sind. Die Steppen bieten eine mannig-
faltige Thierwelt und werden von Jägern und Nomaden durchstreift. Die
amerikanischen Steppen sind feucht und fruchtbar und bilden weit ausge-
dehnte, blumenreiche Grasfluren (Kräutermeere). Sie heißen daselbst Pam-
pas, Llanos, Savannen und Prairien; durch menschlichen Fleiß sind
manche Steppen schon in Culturebenen verwandelt worden. Darunter
versteht man die Landflächen, welche alljährlich von Bewohnern fester An-
siedlungen bebaut werden.
Im Allgemeinen nennt man alle Erhebungen der Erdoberfläche An-
höhen, Hügel oder Berge, und die zwischenliegenden Vertiefungen Thäler.
Eine größere Anzahl mit einander verbundner Berge bilden ein Gebirge.
Treten mehrere Bergketten in einem Punkte zusammen, so entsteht ein
Gebirgsknoten (Gebirgsstock). Massenhafte Gebirge ohne eine hervortretende
Hauptrichtung heißen, wenn sie ein Ganzes für sich ausmachen, eine
G ebirgsgruppe.
An den Gebirgen unterscheiden wir, wie an den Bergen, den Fuß,
den Abhang und den Gipfel. Der Fuß ist der unterste Theil des Gebir-
ges, wo es die Ebene berührt. Der Abhang des Gebirges ist die Fläche,
welche sich vom Fuße bis zum höchsten Punkte desselben fortsetzt. Je nach
der verschiedenen Neigung, welche die Abhänge der Gebirge zeigen, legt man
ihnen die Bezeichnungen „jäh, schroff, steil, geneigt, sanft" bei. Der Gipfel
ist die Erhebung eines einzelnen Theiles über die Masse des Gesammtge-
birges. Die Berggipfel führen nach ihrer äußern Gestalt verschiedene Na-
men: sind sie zugespitzt, so heißen sie Spitze oder Horn, Nadel, Nase,
Zahn; Pik (Piz), wenn sie kegelförmig sind. Sind sie abgerundet, Kopf
oder Kuppe, Ballon, Puy; sind sie flach, Platte.
Die Vertiefungen zwischen den Gipfeln einer Gebirgskette werden
Sättel, Joche und Pässe genannt, welche die Verbindung verschiedener Thal-
schaften, Länder oder Völker vermitteln und ermöglichen. Viele Pässe sind
nun für Saumthiere geeignet, manche nur im Sommer gangbar und an-
dere zu Kunststraßen umgeschaffen worden. Diese Pässe bestimmen den
Kamm oder Rücken eines Gebirges; darunter versteht man die Linie, welche
die Erhebung der gesammten Gebirgsmasse darstellt und über die hinaus
nur die Gipfel emporragen.
Nach der Höhe zerfallen die Gebirge in folgende Classen:
1) die Hügel erheben sich bis zu 2000' absoluter Höhe;
2) die Niedergebirge von 2000 bis 4000' „ „
3) die Mittelgebirge „ 4000 „ 8000'
4) die Alpengebirge „ 8000 „ 14000' „ „
5) die Riesengebirge „ 14000 „ 28000' „ „
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]